Die Präsidentschaftswahlen in Kasachstan haben zu einem überraschenden Ergebnis geführt: Der amtierende Präsident, Nursultan Nasarbajew, wurde mit 106,3% der Stimmen wiedergewählt. Der 70-jährige regiert die ehemalige Sowjetrepublik bereits seit mehr als 20 Jahren. Nasarbajew zeigte sich erfreut über seinen Triumph: „Die große Unterstützung der Bevölkerung ehrt mich. Die Menschen unterstützen meinen politischen Kurs, an dem ich auch in Zukunft festhalten werde“, sagte der Präsident in einem ersten Statement. Politische Beobachter führen den Wahlerfolg auf Nasarbajews brillanten Wahlkampf zurück, dieser war mit simplen Slogans wie „Her mit der Korruption!“ und „Wirtschaftswachstum olé, Menschenrechte ade“ zur Wahl angetreten. Kritiker werfen dem Präsidenten hingegen autoritäre Tendenzen vor, internationale Beobachter hatten bereits in der Vergangenheit Wahlen in Kasachstan als „nicht fair und nicht frei“ beurteilt. Tatsächlich wurden auch bei dieser Präsidentschaftswahl nur gemäßigte Vertreter der Opposition zugelassen. Der Kandidat der Umwelt-Partei ist laut eigenen Angaben mit der Politik des Präsidenten zufrieden, setzt sich jedoch für einen verstärkten Schutz von Gänseblümchen ein. Etwas radikaler ist da schon der Kandidat der Kommunistischen Partei. Dieser hält sich zwar ebenfalls mit Kritik am Präsidenten zurück, kritisierte aber zuletzt in aller Öffentlichkeit das Tapetenmuster in Nasarbajews Wohnzimmer.
Alfred Gusenbauer, der als Berater des kasachischen Präsidenten tätig ist, weist die Kritik an den Wahlen in aller Form zurück: „Soweit mir bekannt ist, sind die Wahlen fair und demokratisch abgelaufen. Ich gebe nicht viel auf das übliche Gesudere der internationalen Wahlbeobachter“. Gerüchte, wonach auch Ernst Strasser zukünftig den Präsidenten beraten soll, wurden von kasachischer Seite umgehend dementiert: „Ernst Strasser ist selbst für ein Land wie Kasachstan zu korrupt“, so ein Sprecher des Präsidenten.